Für die in Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Planfälle für mögliche Trassen entwickelt. Aktuell wird die Variante Nr. 6 favorisiert.
Planfall 1
Die Strecke beinhaltet eine neue Trasse und beginnt beim Autobahnkreuz Mehrheim. Ab dem Bereich Neu-Iddelsfeld fortgeführt als Tunnelbau bis zur Dellbrücker Hauptstraße. Das Tunnelende liegt zwischen der Hatzfeldstraße und der Neufelder Straße. Östlich der Dellbrücker Hauptstraße ist eine neue Trasse südlich der Strundener- bzw. Gierather Straße vorgesehen. Anschlüsse: Hardthofstraße und Penningsfelder Weg.
Auf Bergisch Gladbacher Gebiet wird die neue Trasse im nördlichen Bereich des NSG/LSG Schluchter Heide weitergeführt mit Anschluss an den Refrather Weg zwischen Gudrunweg und Robert-Schuhmann-Straße. Der weitere Verlauf nach Osten sieht eine Querspange zwischen Refrather Weg und Bensberger Straße vor. Der Anschluss liegt zwischen Scheidtbachstraße und Hüttenstraße. Parallel zum Scheidtbach wird die Trasse nach Osten bis zum Lehrbacher Weg in Höhe Oberheitkamper Straße fortgesetzt, wobei ein Anschluss an die Straße Am Rübezahlwald vorgesehen ist.
Geschätzte Kosten ca.: 69,5 Millionen Euro
Anmerkungen: Keine günstige Gesamtprognose zur Verkehrsentlastung der Stadtteile. Des weiteren ist der Flächenbedarf von ca. 5 ha mit zum Teil hochwertigem Erholungswald ebenso kritisch anzusehen, wie der Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet (5,5 ha.) und Wasserschutzgebiet (ca. 5 ha.)
Planfall 1a
Er stellt eine Variante zum Planfall 1 dar, da die Streckenführung weitgehend identisch ist. Lediglich im mittleren Teilabschnitt wird keine neue Trasse gewählt, sondern das bestehende Straßennetz ausgebaut. Bedeutet: Östlich des Tunnels Neu-Iddelsfeld wird zunächst die Dellbrücker Hauptstraße bis zur Strundener Straße genutzt. Der weitere Verlauf sieht den Ausbau der Strundener und Gierather Straße bis zur Stadtgrenze Köln/ Bergisch Gladbach vor. Ab dort verläuft die Trasse wie in Planfall 1 durch die Schluchter Heide bis zum Lerbacher Weg.
Geschätzte Kosten ca.: 68,9 Millionen Euro
Anmerkungen: Wie in Planfall 1 vergleichbar schlechte Prognose zur Verkehrsentlastung. Ökologische Bilanz ist positiver als bei Variante 1. Allerdings hat die Variante den erheblichen Nachteil, dass so viele Anwohner Lärmbelästigungen in Kauf nehmen müssten, wie in keiner anderen Variante.
Planfall 2
Dieser Ansatz beinhaltet wie bei Planfall 1 die Einbindung des Autobahnkreuzes Köln Mehrheim. Er verzichtet jedoch auf ein aufwändiges Tunnelbauwerk in Holweide: Nördlich der AS Merheim schwenkt die Trasse von einem neuen Knoten in nordöstliche Richtung zum Dellbrücker Mauspfad unter teilweiser Nutzung des Mielenforster Kirchwegs. Nordwestlich des Ostfriedhofs wird der Rademacherweg zwischen Dellbrücker Mauspfad und Bensberger Marktweg ausgebaut. Über den Bensberger Marktweg und die Hardthofstraße wird die in Planfall 1 beschriebene Trasse südlich der Strundener Straße / Gierather Straße erreicht. Der weitere Verlauf nach Osten bis zum Lerbacher Weg entspricht Planfall 1.
Geschätzte Kosten ca.: 8,7 Millionen Euro
Anmerkungen: Gehört zu den kostengünstigen Varianten. Es ist die geringste Zahl von Anwohnern betroffen. Kann trotzdem nicht empfohlen werden: Schlechte Entlastungsfunktion für die Ortsdurchfahrten und Inanspruchnahme hochwertiger Flächen.
Planfall 3
Es wird eine Trasse unter Einbeziehung des Dellbrücker Mauspfades untersucht. In diesem Fall erhält der Dellbrücker Mauspfad einen Richtungsanschluss an die A 4 nach Köln (es wird davon ausgegangen, dass an dieser Stelle die überwiegende Anzahl des Verkehrs nach Köln gerichtet ist). Für den Verkehr in Richtung Osten steht die benachbarte Anschlussstelle BGL-Refrath zur Verfügung. In Höhe des Knotens Dellbrücker Mauspfad / Mielenforster Hauptstraße wird die Streckenführung analog zum Planfall 2 berücksichtigt. D.h. die Streckenführung verläuft ebenfalls über den ausgebauten Rademacherweg sowie den Bensberger Marktweg über die Hardthofstraße zur geplanten Trasse südlich Strundener Straße / Gierather Straße.
Geschätzte Kosten ca.: 8,5 Millionen Euro
Anmerkungen: Hinsichtlich der Kosten die günstigste Variante. Kann aufgrund seiner geringen Entlastungswirkung und seiner Inanspruchnahme hochwertiger Flächen nicht empfohlen werden.
Planfall 4
(Westumgehung Refrath)
Diese Option verläuft größtenteils auf Bergisch Gladbacher Stadtgebiet. Sie wird im Süden an die Olpener Straße zwischen der Autobahnanschlussstelle Refrath und dem Rinderweg angebunden. Über ein neues Brückenbauwerk wird die Trasse über die A 4 nach Norden, westlich der Ortslage Refrath geführt. Dort wird die neue Trasse an den Penningsfelder Weg und auch an den Bensberger Marktweg angebunden. Der weitere Verlauf ist durch das geplante Naturschutzgebiet Schluchter Heide vorgesehen. Wie in den vorangegangenen Fällen wird die Trasse nach Osten Richtung Refrather Weg verschwenkt und darüber hinaus über die Bensberger Straße bis zum Lerbacher Weg verlängert.
Geschätzte Kosten ca.: 14,7 Millionen Euro
Anmerkungen: Hinsichtlich der Kosten im Mittelfeld. Benötigt den größten Anteil bisher unbebauter Flächen. Davon ist ein sehr großer Teil hochwertiger Erholungswald. Auch werden Teile der Landschafts- und Wasserschutzgebiete benötigt. Kann aufgrund seiner geringen Entlastungswirkung und seiner Inanspruchnahme hochwertiger Flächen nicht empfohlen werden.
Planfall 5
(Golfplatzvariante)
Im nördlichen Teilabschnitt zwischen Refrather Weg und Lerbacher Weg ist eine identische Trasse wie in den Fällen 1-4 vorgesehen. Bei dieser Variante wird der Refrather Weg zwischen der Querspange und der Robert-Schuhmann-Straße in die Trasse eingebunden. Dort wird eine Entlastungsstraße angebunden, die als Tunnel unter dem Golfplatz bis zur Frankenforster Straße nördlich des Knotenpunktes mit der Brüderstraße geführt wird.
Geschätzte Kosten ca.: 129,7 Millionen Euro
Anmerkungen: Relativ gute Verlagerung des Verkehrs aus der Innenstadt von BGL Hinsichtlich des Flächenverbrauchs liegt der geringste Eingriff vor. Nur wenige Anwohner werden wegen zusätzlichem Verkehrsaufkommen belästigt. Die Länge des Tunnels von 2,8 km führt zu erheblichem Kostenaufwand. Ökologisch problematisch: Große Grundwasserprobleme zu erwarten.
Planfall 6
(Bahndammtrasse)
Die Lösung sieht die Einbeziehung der alten Bahntrasse zwischen den Ortslagen Gronau und Bensberg vor. Eine vorgesehene nördliche Querspange quert in Gronau den bestehenden Bahndamm. An dieser Stelle ist eine Anbindung der nach Süden geplanten Trasse vorgesehen. Im weiteren Verlauf bis zur Brüderstraße im Süden sind Anschlüsse an der Saaler Mühle sowie der Kölner Straße vorgesehen. Die Brüderstraße wird bei dieser Variante bis zum Knotenpunkt mit der Frankenforster Straße ausgebaut.
Geschätzte Kosten ca.: 12,8 Millionen Euro (ohne eventuelle Altlasten)
Anmerkungen: Bei dieser Trassenführung ist die höchste Entlastung der Bensberger Straße zu erwarten. Die Auswirkungen auf die Dolmanstraße werden geringer eingeschätzt. Im Gutachten wurde eine veraltete, teilweise ökologisch und sozial unverträgliche und partiell unwirtschaftliche Lösung (zu viele Anschlüsse) untersucht. Aktuelle Lösungsvorschläge arbeiten mit einer Tunnel- /und Trogbauweise. Dies wird zwar die Kosten erheblich erhöhen, entlastet allerdings die Anwohner vollständig vom Lärm und ist somit als realistischste Variation einzuordnen.
Luftbildaufnahme zu Planfall 6
Planfall 7
Sieht eine modifizierte Führung im Bereich Refrath vor. Im westlichen Abschnitt ist zunächst eine Streckenführung analog Planfall 2 vorgesehen. D.h. die neue Trasse wird an das Mehrheimer Kreuz angebunden und südlich der Ortslage Mielenforst bis zum Bensberger Markweg geführt. Im Gegensatz zu bisherigen Optionen ist dann eine Weiterführung auf dieser Verbindung zwischen Köln und Bergisch Gladbach bis vor den Knoten mit der alten Marktstraße und der Hasselstraße vorgesehen. Von einem neuen Knoten wird eine sogenannte Nordumfahrung Refrath ortsnah in einem Bogen bis zur Dolmanstraße / Refrather Weg geführt. Der weitere Verlauf ist über die Refrather Straße nach Norden bis zur geplanten Querspange vorgesehen. Die Querspange korrespondiert zu den bisherigen Planfällen.
Geschätzte Kosten ca.: 9,5 Millionen Euro
Anmerkungen: Es werden zu geringe Entlastungen prognostiziert. Flächenverbrauch sehr hoch Auch wird viel hochwertige Fläche benötigt. Eingriffe in Wasser- bzw. Landschaftsschutzgebiete sind ebenfalls erforderlich. Die politischen Rahmenbedingungen (Merheimer Kreuz) sind extrem ungünstig.